Die Besiedlung des Gebietes um das heutige Lochhausen erfolgte seit ca. 1500 v. Chr., wie Funde von Grabstätten und Bronzewaffen am Südende der Aubinger Lohe und an der heutigen Lochhausener Straße beweisen. Keltenschanzen bei Langwied und in der Aubinger Lohe, sowie römische Münzfunde lassen eine gewisse Siedlungskontinuität erkennen, wobei allerdings Zeugnisse von möglichen Bewohnern aus der Bajuwarenzeit fehlen, außer in Aubing (damals „Ubo“ genannt) oder Menzing (damals „Menzo“ genannt).
Urkundlich erwähnt wird der Ort Lochhausen erstmals um 950 n. Chr., als Bischof Lantpert von Freising die Orte „lohhusa“ (übersetzt= „Häuser an der Lohe“) und Malching gegen einen anderen Besitz tauschte. Demnach muss der Ort schon zuvor Freisinger Eigentum gewesen sein. Die frühmittelalterliche Salzstraße von Salzburg nach Augsburg führte nachweislich über Langwied (um 1100 „lancwate“ genannt = „lange Furt“) und Lochhausen.
Seit Ende des 11. Jh. ist ein Ortsadel in Lochhausen bezeugt, die „Maganus“ und die „Wichnant“.
Im 12. Jh. war Lochhausen im Besitz einer hochfreien Familie, deren Angehörige Vasallen der Grafen von Dießen-Andechs waren. Im Gefolge von Kaiser Barbarossa brachen sie zum Kreuzzug ins Heilige Land auf und kehrten vermutlich nicht zurück, denn nach 1190 gibt es keine Hinweise mehr auf sie.
Das Herzogsurbar von 1230 verzeichnet außerdem Höfe in Lochhausen als Besitz der Wittelsbacher, die sie im frühen 14. Jh. zeitweise an die angesehene Münchner Familie Kuchenmeister als Lehen vergaben.
1330 übereignete Kaiser Ludwig der Bayer drei Höfe in Lochhausen zusammen mit dem Dorf Aubing seiner Klostergründung Ettal. In der Folgezeit gingen die meisten Anwesen in Langwied und Lochhausen in den Besitz von Klöstern (z.B. Polling, Wessobrunn, Fürstenfeld, Augustiner- und Angerkloster in München) und Kirchen (St. Peter in München, St. Quirin in Aubing und St. Michael in Lochhausen) über, wohin sie bis ins 19. Jh. noch jeweils „freystiftig“ blieben. 1500 umfasste Lochhausen 8 und Langwied 18 Anwesen. Im 18. Jh. wurde die Ertragsfähigkeit des Mergelbodens ihrer Äcker im Gegensatz zu den umliegenden Moosgründen gerühmt.
Beide Dörfer gehörten bis 1802 zum Gebiet des Landgerichtes Dachau. 1818 wurde Lochhausen mit dem fast doppelt so großen Langwied zu einer Gemeinde zusammengefasst, aber erst 1884 wurde eine direkte Ortsverbindung gebaut. 1839 wurde Lochhausen Haltestelle der neuen Eisenbahnstrecke München-Augsburg. Seit Ende des 19. Jh. spielte infolge des lehmhaltigen Bodens die Ziegelindustrie eine bedeutende Rolle, was auch im Zusammenhang mit der damals regen Bautätigkeit in München, dem Lochhausen 1942 eingemeindet wurde, zu sehen ist. Von den ursprünglich drei Ziegeleien stellten als letzte 1968 die „Süddeutschen-Ziegel-Werke“, eine Tochtergesellschaft der „Heidelberger-Zement-Werke AG“, aus Rentabilitätsgründen ihren Betrieb ein.
Literatur: Schnell, Hugo/Steiner, Johannes: Schnell, Kunstführer Nr. 1694, 1. Auflage 1988